Zikaden


Die Rhododendron-Zikade  -  Cicadellidae graphocephala fennahi


Diese kleine Zikade besiedelt fast ausschließlich Rhododendron-Sträucher. Sie wird bis zu 9 mm lang und ist durch ihre Färbung nicht nur sehr gut getarnt, sondern auch hübsch anzusehen. Diese Zikadenart wurde um 1930 von Kanada nach Süd-England eingeschleppt und verbreitet sich seitdem kontinuierlich über ganz Europa. 1978 wurde sie erstmals im Raum Mönchengladbach registriert und dürfte in den letzten 35 Jahren bis weit in den Süden und Osten Europas vorgedrungen sein.

Die Zikade legt ihre Eier in den Blütenknospen des Rhododendrons ab, wo sie auch überwintern, da der Rhododendron seine verwelkten Knospen über den Winter nicht abwirft. Die Larven entwickeln sich von Mai bis Juni, nach mehreren Häutungen, zum fertigen Insekt.

Auf den folgenden Bildern sieht man eine ganz junge Zikade, die gerade geschlüpft ist. Es folgen die Ansichten eines adulten Tieres, der Augen und der Luftröhren (Tracheen), die der Sauerstoffversorgung dienen.























Der Saugstachel ist von einer stabilen Hülle, dem Labium, umgeben. Im Bild 11 kann man sehen, dass der Saugstachel der Rhododendronzikade einen länglichen Ansaugkanal hat. Er ist also nicht nur einfach spitz und abgeschrägt. Das dient vermutlich dazu, den Saftfluss beim Ansaugen steuern zu können.
Ein Fotomontage zeigt die Anordnung des Saugstachels im Labium. (Bild 12)

Auf Bild 13 ist der Stachel mit 254 facher Vergrößerung zu sehen. Das Labium wurde durch Präparation entfernt. Man kann die beiden Gleitschalen erkennen, zwischen denen der Stachel beim saugen vor und zurück geschoben wird. Es sind die nach oben gebogenen Schalen, die zum kompletten Stechapparat gehören. Mit den scharfen Zacken der beiden Gleitschalen dringt der Stechapparat in die Oberfläche des Blattes ein. Dabei werden die Gleitschalen gegeneinander bewegt, so dass eine Bewegung wie bei einem Heckenscherenmesser entsteht.

Auffallend sind die Fußkrallen der Zikade die fast wie ein Doppelhuf von einem Pferd aussehen, an dessen Seiten sich zwei hakenartige Krallen befinden. Die Saugflächen sind lamellenartig geformt und besitzen vier Tastsensoren, aus denen mittig ein Haar herausragt. Diese Sensorpunkte wurden nur an den beiden Vorderkrallen festgestellt. Die mittleren und hinteren Fußkrallen haben diese Tastsensoren nicht. Die Fußkrallen haben eine Breite von 0,16 mm sind also zweieinhalb Mal so breit wie ein menschliches Haar.

Die Rhododendron-Zikade zählt man zu den Zwergzikaden, von denen es 7 registrierte Arten gibt.













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